Samstag, 22. April 2017

Heuchelei

Ich denke mal, es ist auch wichtig, innerhalb religiöser Gemeinschaften nach Heuchelei zu schauen...egal ob buddhistisch, muslimisch oder christlich, alle betonen immer, dass sie Brüder und Schwestern im Geiste sind, die Erleuchtung wird als ein Ereignis beschrieben, nachdem man zu großer Liebe zu allen und allem fähig ist, inklusive zu sich selbst.

Und in der Tat, viele laufen dann mit Dauerlächeln im Gesicht umher, sind für alle und alles offen, nur wenn man an der Oberfläche kratzt...

Dann gefriert das Lächeln kurz, bevor es tapfer, wenn auch gezwungen, weitergeführt wird.

Es klingt so einfach, Thich Nath Hanh- Lächle und atme und du bist glücklich...

Wenn er auf schwierige Fragen stört, antwortet er mit: Buddha sagt...

Hm...und er selbst, was sagt er? Hingabe an Buddha oder Gott, an eine Lehre, ist das auch Heuchelei und Selbstverleugnung?

Oder bin nur ich nicht in der Lage, an diesen Punkt zu kommen, vom Kopf her ganz klar, das wäre der Weg der Vernunft, aber der Bauch glaubt nicht daran...

Quasimodogeniti

1. Petrus - Kapitel 2
Das neue Gottesvolk
1 So leget nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alles Afterreden, (Jakobus 1.21) 2 und seid begierig nach der vernünftigen, lautern Milch als die jetzt geborenen Kindlein, auf daß ihr durch dieselbe zunehmet, (Matthäus 18.3) (Hebräer 5.12-13) 3

Im Lifestylemodus ist es ganz wichtig, angesagte Klamotten, den richtigen Urlaub und natürlich die entsprechende Knete aus dem besonders hippen Job zu haben.

Man arbeitet sich tot, um was darzustellen, was mit der individuellen Person garnichts zu tun hat, sondern vom Konsum vorgeschrieben wird.

Nichts zu tun? Wahrscheinlich doch, es hat was zu tun mit dem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, Bewunderung. Man möchte beliebt sein, eigentlich gar kein schlechtes Motiv, aber man erntet vor allem Sozialneid. Letztendlich ist man einsam, weil man Leute um sich rum hat, die nicht mithalten können- oder wenn sie das können, dann wollen sie nur Begleiter für den eigenen hippen Lebensstil.

Setzt sich die protestantische Kirche eigentlich mit Konsumterror auseinander oder hält sie das für selbstverständlich, dass ihre Nachfolger das Problem nicht haben?
Betrachtet man Kirchenmitglieder, haben die oft auch so den Kirchenmitgliederstil. Ordentlich, sauber, bescheiden, ungefährlich, naiv. Wirkt auch nicht wirklich attraktiv.
Christus hat ja schließlich Armut gepredigt, und dann sollten wir unseren Reichtum wenigstens nicht zur Schau tragen...

Scheint aber aktuell die einzige Bewegung zu sein, die sich dem Konsumterror verweigert.

Hippis, Fundamentalos, Sozialisten, alle ausgestorben.

Außer braunem Egoismus gibts eigentlich keine konstruktive Bewegung mehr.

Anscheinend haben wir alles, was gut und richtig ist, schon erkannt und verinnerlicht, fehlt nur noch, dass die andern es auch endlich einsehen und richtig machen.

Gemeinschaft unter Heuchlern.

Was ist eigentlich eine echte Gemeinschaft, wo gibts das noch? Weder in Peer-Groups noch sonstwo. Alles irgendwie so inhaltsleer geworden.

Freitag, 14. April 2017

...

Nimm das Brot
es ist der Leib Christi
das stärke dich zu einem Leben
das befreit ist vom Tode.

Trinke den Wein
er ist das Blut Christi
das stärke dich zu einem Leben
das befreit ist vom Tode

Achte gut auf diesen Tag

Achte gut auf diesen Tag,
Denn er ist das Leben –
Das Leben allen Lebens.

In seinem kurzen Ablauf
Liegt alle seine Wirklichkeit und Wahrheit des Seins,
Die Wonne des Wachsens,
Die Größe der Tat,
Die Herrlichkeit der Kraft.

Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.

Das Heute jedoch, recht gelebt,
Macht jedes Gestern
Zu einem Traum voller Glück
Und jedes Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.

Darum achte gut auf diesen Tag
.


Dschalal ad-Din Muhammad Rumi

(1207 - 1273)

Sonntag, 2. April 2017

...

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.


Rainer Maria Rilke . 1875 - 1926

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